Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafik und Skulpturen.
Ein Projekt der Kunstsammlung Jena im Bauhaus-Jahr 2019.
Ausstellung vom 01.09.2019 -17.11.2019
Die Ausstellung „Der Sturm in Jena“ will das programmatische Wirken des Jenaer Kunstvereins würdigen und dabei vor allem die Verortung der Bauhaus-Künstler darstellen. Die Beziehungen der Künstler, Autoren und Galeristen sind inhaltlich vielfältig und eröffnen auf Haupt- und Nebenwegen einen Blick auf eines der interessantesten Kapitel der modernen Kunstgeschichte. Einmal mehr spiegeln sich im Blick auf regionale Zusammenhänge Muster, die sich auch im Großen bestätigen und die in all ihrer Fülle jene Vielfalt belegen, die in der aktuellen Kunst ertragreich ausblüht.
Als Herwarth Walden am 6. Juli 1924 im Jenaer Kunstverein die Ausstellung „Der Sturm – Gesamtschau“ mit Werken von Willi Baumeister, Georges Braque, Marc Chagall, Robert Delaunay, Albert Gleizes, Paul Klee, Oskar Kokoschka, Fernand Léger, Franz Marc, Laszlo Moholy-Nagy, Johannes Molzahn, Lothar Schreyer, Arnold Topp, William Wauer und anderen eröffnet, hat der „Träumer mit Bodenhaftung“ bereits viele seiner Ziele erreicht und der neuen, unabhängigen Kunst ein Forum geschaffen, das wesentlich zur Durchsetzung der modernen Stilrichtungen im nationalen und internationalen Kunstbetrieb beigetragen hat:
Im März 1912 gründet Walden die Sturm-Galerie in der Berliner Tiergartenstraße mit einer Wanderausstellung des Blauen Reiter. Später ist die legendäre Galerie in der Potsdamer Straße 134 A angesiedelt, wo sich auch die Redaktion seiner programmatischen Zeitschrift Der Sturm befindet. Diese erscheint ab 1910 zunächst wöchentlich, dann monatlich bis 1932 und versteht sich als „Blatt der Unabhängigen“. Bereits im September 1921 findet die einhundertste Ausstellung statt und Waldens Glaube an die Strahlkraft der Kunst macht ihn zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten im Kunstbetrieb der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Auch wenn der „Sturm“ im Jahre 1924 „weder als Revolution, noch einheitliche Bewegung“ wahrgenommen wird, so erkennen die Rezensenten doch Waldens Suche nach einer Synthese zwischen „einer westlichen Kunst, mit ihrem Angeborensein von Linie, Farbe, Schwung und Rhythmus und einer östlichen, die in sich das Erdgebundene, Visionäre und Mystische verkörpert“ an.
Zur Ausstellung ist der Katalog "Der STURM in Jena. Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafik und Skulpturen" erschienen.