Die in zarten Farben gefassten Plastiken der 1964 in Jena geborenen Bildhauerin Gisela Eichardt erklären sich in stiller Empfindung und Anmut über Volumen aus Holz und Gips.
Nirgends zersplittern Arabesken die dreidimensionale Wirklichkeit der bildhauerischen Arbeit in Haupt- und Nebenschauplätze, die Form bleibt immer geschlossen und wirkt ebenso konzentriert wie die Künstlerin sich in ihren zumeist weiblichen Gestalten konkret mitzuteilen weiß. Ein Merkmal lebensvoller Plastik, die Umsetzung äußerer Bewegung in innere Bewegtheit, ist in den Arbeiten von Gisela Eichardt stets auch mit einer Beseelung der Figur verbunden, die dem Realismus der Volumen Tiefe und Ausdruck gibt. Bei der den Plastiken vorauseilenden Beobachtung der Menschen hat Gisela Eichardt das klassische Medium des Skizzenbuches mit der Videokamera vertauscht. Sie filmt, schaut und sortiert, bildet „Stills“ und sucht nach jenen Augenblicken unverstellten Ausdrucks, in denen wir uns unmittelbar und ohne beflissene Korrektur mitteilen. Aus der Fülle des Materials konzentriert die Künstlerin Merkmale des „Wesens“ – und sucht nach der Kongruenz von Inhalt und Form. Von dieser Suche sind Gisela Eichardts Plastiken durchwoben, sie erzeugt jene aus dem Erleben geladene Stille, von der wir uns so nachhaltig angezogen fühlen. In der Ausstellung werden neben frei stehenden Plastiken auch mehrere farbig gefasste Gipsreliefs gezeigt.
Katalog zur Ausstellung:
Gisela Eichardt (Jena/Berlin). Plastik und Reliefs. Von Erik Stephan. Städtische Museen Jena 2002. 16 Seiten + 8 Seiten Umschlag, ca. 20 Abb. in Farbe.
ISBN 3-930128-54-3
Preis 6,00 €
Plakat: 4,00 €