Die Fotografie erlebte in den letzten Jahren einen sprunghaften Aufstieg.
Immer mehr Museen erweitern ihre Sammlungen mit Fotografie – und die Zahl der Ausstellungen ist ebenso gestiegen wie die Preise auf dem Kunstmarkt. Die Photographische Sammlung der Berlinischen Galerie besteht seit nunmehr 25 Jahren und gehört zu den führenden ihrer Art in Europa. Unsere Ausstellung gewährt am Beispiel eines herausragenden Bestandes den Blick auf die noch junge Geschichte der Fotografie und rückt jene Bilder in den Vordergrund, die nach übergreifenden Strukturen und Konzeptionen fragen. Neben exemplarischen Darstellungen aus der Fotografiegeschichte werden vor allem solche Arbeiten gezeigt, die das bildnerische Denken der Fotografie signifikant beschreiben und zu deren struktureller Erweiterung beitragen konnten. Getreu dem Sinnspruch „Die Bilder entstehen im Kopf“ interessiert hierbei der Mensch hinter der Kamera ebenso, wie die Abfolge der Bilder ein vielfältiges Panorama aus Zeiten und Themen entfalten. Unsere Ausstellung spannt den Bogen durch’s 20. Jahrhundert und zeigt Fotos von Heinrich Zille und Friedrich Seidenstücker, eine Folge der einzigartigen Porträts von Erich Salomon, eindrucksvolle Fotodokumente aus der deutschen Nachkriegszeit und auch Bilder von Edward Steichen, El Lissitzky, Raoul Hausmann, Edmund Kesting und anderen „Legenden“ der Fotografiegeschichte. Indessen bleibt die spannende Gegenwart nicht ausgespart und wird mit Arbeiten von Andrea Sunder-Plassmann, Marianne Breslauer und Dieter Appelt beispielhaft berührt. Die Bilder der Künstler sind in verschiedenen Themenkreisen („Hände, Gesten, Gesichter“, „Dialoge um die Kamera“ usw.) geordnet und werden zusammen mit erläuternden Texten zur Geschichte der Fotografie präsentiert.