Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen
Markus Lüpertz wurde 1941 in Liberec, Böhmen, geboren und zählt zu den bemerkenswertesten deutschen Künstlern der Nachkriegsgeneration. Er ist Lehrer und Rektor an der Kunsthochschule Düsseldorf und seine Werke sind in vielen nationalen und internationalen Museen und Sammlungen präsent. Im Osten Deutschlands gab es bisher nur wenig von Markus Lüpertz zu sehen, der nicht allein in der Malerei zu Hause ist, sondern auch in den Bereichen von Zeichnung und Plastik ein umfangreiches Werk vorzuweisen hat. Das weithin bekannte Werk der Malerei, das zumeist im Gegenständlichen operiert, wird von den Zeichnungen flankierend begleitet, ohne das diese als Vorhut der Malerei nur Nebensache sind. Bestimmte Motive – Helme, Schnecken, Ähren oder Knochen – sind markant und verdichten sich im Überblick zu einer originären Bilderschrift selbstbedeutender Chiffren, die in immer neuen Variationen und Metamorphosen wiederkehren und dem Werk eine innere Struktur verleihen. Die Skulpturen – zumeist Bronzen – oft farbig gefasst, stehen dem bildnerischen Werk gelegentlich nahe und belegen direkte thematische Zusammenhänge im Gefüge des Werkes. Seit mehreren Jahren stellt Lüpertz seine Malerei unter die Überschrift „dithyrambisch“ – und zeigt sich damit Friedrich Nietzsche nahe, der seinen Dionysos-Dithyramben ein ähnliches Motto voranstellte. Doch lassen sich hier vielleicht noch andere Parallelen entdecken: So wollte Nietzsche die Philosophie in ähnlicher Weise erneuern, wie dieses Markus Lüpertz in der Malerei vorschwebt. Die Dithyrambe steht bei Lüpertz für die Wiedergeburt der Gestalt, die Wiederkehr der Figuration aus der Abstraktion, über einen Umweg, dessen Schwung in der eigenen kreativen Leistung, in einem originären Umbau des Gesehenen besteht. Die Ausstellung zeigt neuere und neueste Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Zeichnung und Skulptur.
Katalog zur Ausstellung:
Markus Lüpertz (Düsseldorf/Berlin). Malerei, Zeichnungen, Skulpturen. Texte: Erik Stephan und Helmut Kronthaler. Stadtmuseum Jena 2001. 80 Seiten, 62 Abbildungen, Handeinband mit Titelprägung.
ISBN 3-930128-45-4
Preis: 15,00 €