Malerei
Oska Gutheil wurde 1980 in Ravensburg geboren und lebt in Berlin. Die Bilder sind farbenfroh, frech und in einem nicht eben traditionellen Sinne figurativ. Es geht um die Konstruktion dessen, was wir Realität nennen: im Leben, in der Kunst und in der persönlichen Rollenfindung. Die Bilder sind narrativ, oft intuitiv in der Anlage – und sie verdichten sich im Zuge der Bilderfindung, bleiben aber offen, dem Betrachter zugewandt. Die oft großformatigen Leinwände sind bevölkert von Mischwesen, hybriden Situationen und einem Zustand, der so transformatorisch ist, wie das Leben und die Rollenfindung des Künstlers Oska Gutheil. Es ist alles möglich, aber nicht ist endgültig, alles hat einen Haken.
Die Malerei von Oska Gutheil entzieht sich den klassischen Zuordnungen. Sie hat Anteile aus dem Punk, bezieht ihre Unmittelbarkeit aus der naiven Kunst und zeugt zugleich von akademischer Grundausbildung. Im Rahmen unserer Ausstellungen zur Malerei der Gegenwart ist die Position neu, reflektiert aber eine Richtung junger Malerei, die vor allem im angloamerikanischen Raum seit Jahren an Boden gewinnt.
1. Auflage, Kunstsammlung Jena, Juli 2022
72 Seiten, 38 Abbildungen.
ISBN 978-3-942176-66-8
Preis: 18 Euro
Bestell-Nr. KU196
Die meist großformatigen Bilder von Oska Gutheil sind farbenfroh, figurativ und besiedelt von Menschen, Tieren sowie allerlei Fantasiewesen. Das Bildpersonal zeigt sich überwiegend skeptisch, erschrocken oder nachdenklich, seltener unbeschwert. Seine narrative Malerei legt der Künstler wiederholt in Serien an, in denen er einzelne Bilder aufeinander Bezug nehmen lässt, sie als gedankliche Fortführung herausarbeitet.
Ein Themenfeld, zu dem er immer wieder zurückkehrt, ist seine unmittelbare Lebenswirklichkeit. Nicht selten lassen sich die Züge des Künstlers entdecken, der 1980 als Stefanie Gutheil geboren wurde und uns mittels seiner Werke teilhaben lässt auf seinem Weg hin zu Oska. Dieser Prozess gerät jedoch nicht zur bloßen Nabelschau, da Fragen nach Identität, Zugehörigkeit oder der Akzeptanz des Andersseins mehr denn je von gesellschaftlicher Relevanz sind.