Bilder, Objekte und Installationen
Ausstellung vom 11. Dezember 2021 bis 20. März 2022
Friedrich Kunath ist 1974 in Chemnitz geboren, in Berlin aufgewachsen und lebt seit mehr als fünfzehn Jahren in Los Angeles. In seinem künstlerischen Werk, das neben Malerei auch Skulpturen, Installationen, Filme und Musik umfasst, sind Sehnsucht, Einsamkeit, Euphorie und Furcht die wiederkehrenden Themen. Er durchspielt mühelos alle Genres der Gegenwartskunst und findet zu bildnerischen Formen, die an jenes „Fest von Witz, Laune und Philosophie“ erinnern, welches Ludwig Tieck bei den Jenaer Romantikern bemerkt hat.
Für Friedrich Kunath ist die Romantik eine Erinnerung an die ferne Heimat und vielleicht trägt die Ferne dazu bei, Friedrich Schlegels ästhetisches Grundprinzip der romantischen Ironie aufzurufen. Die Nähe von Schöpfung und Abgrund, die Schlegel als dialektisches Prinzip beschrieben hat, offenbart sich bei Kunath als doppelter Boden, der die Heiterkeit seiner Werke wie ein Schatten begleitet. Auch vor 200 Jahren wusste man um den Ernst und die Notwendigkeit des Humors und erst der bittere Satz von Imre Kertész: „Der Humor hat seinen Ernst verloren“ (1995) deutete auf die Konjunktur einer Spaßgesellschaft in der das ICH und HÄME jene lustvoll-anarchische Selbstreflektion verdrängt haben, die der Jenaer Kommune der Frühromantiker am Löbdergraben eigen war.
Friedrich Kunath hatte bedeutende Einzelausstellungen in der Sammlung Philara (Düsseldorf), Kunsthalle Bremerhaven, White Cube (Hong Kong), Sprengel Museum (Hannover) Schinkel Pavillon (Berlin), Hammer Museum (Los Angeles), Kunsthalle Baden-Baden, Centre d'art contemporain d'Ivry - le Crédac (Ivry-Sur-Seine) und an vielen anderen Orten. Der 2012 verliehene Sprengel-Preis für bildende Kunst der Niedersächsischen Sparkassenstiftung ist seine bisher bedeutendste öffentliche Auszeichnung.