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Venedig, Florenz, Neapel – 1877

Eine Reise nach Italien.

Fotografie

©Kunstsammlung Jena

8. Dezember 2018 – 21. April 2019

Die Ausstellung zeigt rund 150 Fotografien aus Italien, darunter viele der noch heute beliebten Reiseziele. Ihre Autoren sind drei der bekanntesten damals in Italien tätigen Fotografen, die hier gleichsam ihre Stadt porträtieren: Carlo Naya (Venedig), Fratelli Alinari (Florenz) und Giorgio Sommer (Neapel mit Umgebung). Die Bilder der Ausstellung werden kommentiert, ergänzt und durch Dokumente und Texte aus der Zeit um 1876/77 ergänzt. Auf diese Weise kann man anhand der frühen Fotografien durch das Italien des 19. Jahrhunderts reisen und die verklärende Wirkung nachvollziehen, die Reisende bis in unsere Tage mit diesem Land verbinden.

Italien war schon für viele hunderttausende Reisende aus aller Welt eine touristische Destination und das beliebteste Reiseland des 19. Jahrhunderts überhaupt. Es ist das Land, in dem Zitronen blühen, die Antike in die abendländische Geschichte hineinragt und die Renaissance unübersehbar die Gegenwart prägt. Reisende brachten nicht selten aufwendige Alben mit Originalfotografien mit nach Hause, die in wunderbaren Ansichten die wichtigsten Etappen ihrer „Grand Tour“ versammelten.
Die „Grand Tour“, die begüterte Reisende im 19. Jahrhundert unternahmen, war ein Bildungsparcours, der darauf zielte, aus Ansichten Einsichten zu machen und die Geschichte von der Antike bis in die Gegenwart Revue passieren zu lassen. So wie Dramen einem bestimmten Schema folgen, gilt das auch für Reisen: Auf der Bühne des kulturbeflissenen Besuchers Italiens erscheinen die wichtigsten Etappen der Kulturgeschichte in einer geordneten Folge. Am Ende einer solchen Reise blieben viele Erinnerungen und vielleicht sogar Notizen und Erwerbungen, aber höchst selten eine Fotografie, die man selber angefertigt hätte. Die Reisefotografie im Italien des 19. Jahrhunderts zeigt (und dies nicht nur dort) eine touristisch aufbereitete, systematisch erfasste und geordnete Welt. Nichts ist dort wirklich überraschend – außer die oft berückende Schönheit der Aufnahmen. Die Fotografien zeigen eine aus den Zeitläufen herausgenommene Welt, in der die Zeit längst zum Raum geworden ist. Von der Antike bis zu den Monumenten der zeitgenössischen Baukunst kann man sich auf gebahnten Wegen blätternd und betrachtend fortbewegen und sich dabei gelassen und geruhsam in den Bildern und Erinnerungen verlieren. Am Ende wird man nicht nur sich, sondern auch die Vergangenheit wiederfinden.

Die Ausstellung knüpft an die seit den Tagen Goethes in Deutschland breit verwurzelte Italien-Sehnsucht an und zeigt die Bilder dreier berühmter Ateliers in Kombination mit Texte aus einem frühen Baedecker-Reiseführer aus dem 19. Jahrhundert. Hier können – neben dem Genuss an den Bildern – Blickwinkel und Ursachen dieser so tief verwurzelten Sehnsucht nachgespürt werden. Hinzu kommt, dass es sich um historische Dokumente handelt, die nicht nur Veränderungen, sondern auch die sich wandelnde Sicht auf die Zeugnisse der Geschichte beschreiben.

Alle Exponate sind Leihgaben einer süddeutschen Privatsammlung und wurden in Kooperation mit der Universität Konstanz zu einer Ausstellung aufbereitet. Die Ausstellung knüpft an die seit den Tagen Goethes in Deutschland breit verwurzelte Italien-Sehnsucht an und zeigt die Bilder dreier berühmter Ateliers in Kombination mit Texte aus einem frühen Baedecker-Reiseführer aus dem 19. Jahrhundert. Hier können – neben dem Genuss an den Bildern – Blickwinkel und Ursachen dieser so tief verwurzelten Sehnsucht nachgespürt werden. Hinzu kommt, dass es sich um historische Dokumente handelt, die nicht nur Veränderungen, sondern auch die sich wandelnde Sicht auf die Zeugnisse der Geschichte beschreiben.

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