22. Juni 2017, 20 Uhr, Kunstsammlung Jena
Kunsthistorische Sonderführung
Sein Interesse gilt denen, die von Armut, Hunger und Krankheit geprägt leben. Den Kontakt zu seinen Protagonisten pflegt Ballen oft über Jahre und fotografiert sie in fiktiven Inszenierungen. Die Protagonisten seiner Werke agieren gelegentlich mit Objekten und Gegenständen, oft auch mit Tieren. Zeichnungen, die er oder seine Modelle mit Kreide an Wände, auf den Boden oder auf Möbel kritzeln unterstreichen Situationen, die den „Irrsinn“ menschlicher Existenz in Südafrika ausmalen.
Ballens Arbeiten sind weder emotional noch moralisch wertend. Leben entbietet sich hier in schockierenden aber auch poetischen Grenzbereichen. Für Roger Ballen ist Anderssein ein Reflex auf den Zustand der Welt, den er nicht politisch hinterfragt, aber mit seinen Bildern bloßstellt.
In der Ausstellung werden 68 Fotos und 5 Videos von Roger Ballen gezeigt. Die Fotos wurden aus folgenden Serien ausgewählt: I Fink U Freeky / Outland / Shadow Chamber / Asylum of the Birds / The Theatre of Apparitions / Boarding House.
Für die Bereitstellung der Leihgaben danken wir der Galerie Karsten Greve (Köln/Paris/St. Moritz) und Roger Ballen.