Malerei und Fayencen
03.12.2016 - 17.04.2017
Die französische Künstlerin Bénédicte Peyrat entführt uns in geheimnisvolle, arkadische Landschaften, die mit traumwandlerischen, phantasmagorischen Entdeckungen überraschen. Hier ist alles anders, voller Überraschungen, und es ist schwer zu sagen, welche Rolle die Künstlerin den handelnden Personen zugedacht hat. Ein Hase thront auf barockem Polster, eine venezianische Gondel steht im Wald und auch sonst stehen die Dinge in merkwürdigen Beziehungen. Die Künstlerin liebt die Fülle und es scheint, als wenn Begegnungen in Verwandlungen münden und sich der Kosmos aus Tieren, Menschen und Dingen immer neu definiert.
Schwieriger ist die geografische oder zeitliche Verortung von Peyrats Bildern, die sich direkter Aufklärung bewusst entziehen, aber immer wieder den Dialog mit den Epochen und Stilen der Kunstgeschichte aufnehmen. Bénédicte Peyrat verschmilzt verschiedenste Stile und schöpft aus einer Fülle von Einfällen, die sich scheinbar mit jeder Figuration neu aufbauen.
In ihren keramischen Arbeiten greift Peyrat die Motive und Figuren aus ihren Gemälden auf, gibt ihnen räumlich Tiefe und entwickelt in den skulpturalen Arbeiten eine größere Plastizität. Diese im Werk der Künstlerin noch relativ neue Technik erfordert zügiges und exaktes Arbeiten, denn der Scherben trocknet schnell und erlaubt keine Korrekturen. Die blaue Bemalung auf weißem Fond erinnert an das charakteristische Blau der Delfter Fayencen des 17. Jahrhunderts.
Bénédicte Peyrat hat in den vergangenen Jahren ein eigenwilliges und originäres Werk entwickelt, dass gerade dadurch auffällt, weil es sich nirgendwo einfach integriert. In den vergangenen Jahren haben wir immer wieder Positionen der internationalen Kunstszene vorgestellt, die sich in erfreulicher Weise vom Mainstream abheben.