Installationen, Objekte und Zeichnungen
Micha Brendel operiert bei seinen Grenzüberschreitungen mit einer Vielzahl an Techniken und Ausdrucksformen, die größtenteils auf genauer Kenntnis wissenschaftlicher Versuchsabläufe basieren. Sie umfassen neben den unterschiedlichsten Präparatobjekten, Zeichnungen, Fotografien, Fotoübermalungen, Installationen, Künstlerbüchern und -zeitschriften, auch Performances, Filme und Videos. Sein Interesse richtet sich vor allem darauf, wie die provokativen, teils hintersinnigen Schöpfungen, seine künstlerische "Organschau", den Betrachter aus den kunstüblichen Bahnen wirft und mit dem Innersten konfrontiert. Diese "Neubauten aus dem Organdepot" (Micha Brendel) unterlaufen das moderne Missverständnis von unserer organischen Existenz. So untersucht der Künstler, wie in der durchrationalisierten Welt ganzheitliche Ansätze wieder zu ursprünglichen (magischen) Gewißheiten zu führen vermögen. Unsere Ausstellung zeigt – einer medizinhistorischen Sammlung verwandt – verschiedene Serien von Arbeiten, in denen Brendel auch das Sammeln, die wissenschaftliche Auseinandersetzung am Objekt thematisiert. Allein durch verschiedene Behandlungsstrategien werden gleiche Ausgangsmaterialien zu verschiedenartigsten Objekten, die verwandt erscheinen und Zwiesprache halten. Micha Brendel, mit Via Lewandowsky, Else Gabriel und Rainer Görß einer der vier Dresdner Autoperforationsartisten, hat wie nur wenige andere wesentlich neue Akzente in der (ostdeutschen) Kunstlandschaft setzen können.
Plakat: 2,00 €