Gemälde, Zeichnungen und Druckgraphik
Neben Dresden, Berlin, Hamburg und Halle war der frühere Jenaer Kunstverein einer jener Orte, an dem die Künstler der Brücke bereits früh ein Podium, Anerkennung und Käufer fanden. Eine umfangreiche Ausstellung der Künstlergenossenschaft Brücke in Dresden gab es 1911, zuvor und danach waren die Mitglieder der Künstlergruppe immer wieder Gäste zahlreicher Einzel- und Gruppenausstellungen. Dieses weitblickende Engagement ist vor allem dem Wirken einiger weniger, Hans Fehr, Eberhard Grisebach und Botho Graef, zu danken und schlug sich später in nachhaltiger und erfolgreicher Weise in der Sammlung des Kunstvereins nieder, die 1914 Dank einiger Ankäufe und zahlreicher Schenkungen erstmals öffentlich gezeigt wurde. Im den Expressionisten vorbehaltenen Raum der Sammlung wurden damals Arbeiten von Adolf Erbslöh, Erich Heckel, Alexander Kanoldt, Ernst Ludwig Kirchner, August Macke, Franz Marc und Emil Nolde gezeigt. Ein besonders umfangreiches Geschenk erhielt die Sammlung 1918 durch die Übergabe von 250 graphischen Arbeiten der Botho-Graef-Stiftung von Ernst Ludwig Kirchner. Mit der Schenkung seines gesamten graphischen Frühwerks würdigte Kirchner Botho Graef. 1937 wurden 305 Werke in der Aktion Entartete Kunst konfisziert. Der Jenaer Kunstverein wurde 1949 aus dem Vereinsregister gelöscht, der verbliebene Kunstbesitz wurde Teil der Städtischen Kunstsammlung und konnte vor allem nach 1989 durch zahlreiche Ankäufe an die frühere Sammlung anknüpfen. Parallel zur Ausstellung der Sammlung Rauert dokumentiert eine kleinere Ausstellung das Wirken der Künstlergruppe Brücke in Jena mit Bildern aus unserer Sammlung und einer Dokumentation der historischen Ereignisse.
Katalog:
Die Künstler der BRÜCKE in Jena. Sammlung Martha und Paul Rauert. 100 Jahre Künstlergruppe BRÜCKE. Von Erik Stephan (Hrsg.) Text: Dr. Wolfgang Henze, Erik Stephan, umfangreicher Anhang. Städtische Museen Jena 2005. 160 Seiten, 158 Abbildungen
ISBN 3-930128-68-3
Preis: 28,00 €