Gemälde
Als im Frühjahr 2003 Bomben auf Bagdad fielen, hielt die Welt den Atem an. Tod, Zerstörung und Leid waren real und so greifbar, wie die Bilder davon das Ausmaß des Schreckens immer neu aktualisierten. Viele erlebten das Geschehen wie einen Alptraum, als etwas Unfassbares, eigentlich Unmögliches, das sich jedoch mit täglich neuen Horrorszenarien bestätigte. Waltraud Ehrlich-Schmidt hat ihre Ohnmacht, ihre sprachlose Betroffenheit und ihr mitmenschliches Empfinden in einer zeichenhaften Malerei verdichtet, die uns wie auf Leinwand geronnene Denkzeichen der blutigen Ereignisse begegnet. Da gibt es scharfkantige, eiserne Artefakte, die in einer unwirklich leeren Landschaft zentral positioniert von Ereignissen künden, die nicht näher benannt sind. Eines jedoch teilt sich unfehlbar mit, Zeichen des Friedens sind es nicht. Sie sind so bedrückend realistisch wie es nur jene Mahnmale sein können, die selbst Teil ihrer Geschichte sind. Neben den farbigen Ölbildern gibt es eine zweite Folge von Bildern zum gleichen Thema. Hier zeigt die Künstlerin in Öl und Graphit ihr zeichnerisches Vermögen und entwirft üppige, von Pflanzen überwucherte Landschaften, in denen man bei genauerer Betrachtung zahlreiche Fremdkörper entdeckt. In scheinbar still-entrückter Atmosphäre verweisen Art und Anmutung der Objekte auf kriegerische Ereignisse, die die vorgeführte Idylle konterkarieren. Waltraud Ehrlich-Schmidt lebt und arbeitet in Jena. Sie konnte ihre Arbeiten bereits in verschiedenen Ausstellungen vorstellen, zuletzt in der Galerie der Commerzbank Jena. Für ihre künstlerische Arbeit wurde sie mit verschiedenen Preisen, u.a. mit dem Kunstpreis des Rektors der Friedrich-Schiller-Universität Jena, ausgezeichnet.
Plakat: 2,00 €