Malerei, Zeichnungen und Skulpturen
Zu Beginn der 1980er-Jahre betrat eine neue Generation von Malern die Bühne der Kunst. Mit bis dahin unbekanntem Selbstverständnis wurden alte Leitbilder gekündigt und neue, eigene Ausdrucksformen in größeren Zusammenhängen verfolgt. Neben Künstlern wie Klaus Killisch, Walter Libuda oder Neo Rauch gehörte Gerd Sonntag zum Kreise jener, die das Persönliche und Außerordentliche gegen die üblichen Verklammerungen setzten und mit der neuen Form auch eine andere, kompromisslosere Haltung in den Alltag der Kunst im Osten Deutschlands einbrachten. Einige dieser Künstler sind heute erfolgreich und auch Gerd Sonntag kann national und international auf zahlreiche Ausstellungen und die Präsenz in wichtigen Sammlungen verweisen. Das Werk setzt mit der Zeichnung ein, es gibt ein breites graphisches Œuvre und nicht wenige Skulpturen – vor allem jedoch ist Gerd Sonntag eines: Maler. In der Malerei liegt das Kraftzentrum seiner Kunst, hier entwickelt Sonntag jene Energie, die das Werk zusammenhält und die Richtung für den mit Verve geführten Pinsel liefert. Farbiges Geäder verknäult sich in Figuren und bildet hinter konturiertem Umriss Labyrinthe, die freundlich einladen und in denen das Phantastische mit dem Notwendigen künstlerisch fruchtbare Beziehungen eingeht. Andere Bilder, vor allem groß ins Bild gesetzte Köpfe, sind in der Struktur offener und wirken im Inneren wie vorsichtig gebändigte Bewusstseinslandschaften, die in weiche Binnenräume ausufern. Viele der neuen Bilder verzichten ganz auf Figur und zeigen Zahlen oder Texte. Das Vokabular ist komprimiert und strenger gepackt. Dreißig Jahre nach seiner ersten Personalausstellung im Stadtmuseum Jena kehrt Gerd Sonntag, der 1954 in Weimar geboren wurde und von 1961-1973 die Volks-Kunst-Schule in Jena besuchte, mit seinen Bildern hierher zurück.
Plakat: 4,00 €