Zeichnungen und Installationen
In den Werken von Olaf Wegewitz gehen Kunst und Natur, Philosophie und Ökologie feinsinnige und unverwechselbar von der Handschrift des Künstlers geprägte Beziehungen ein. Hintergründig um Ausgleich bemüht, sucht Wegewitz nach den Harmonien zwischen Mensch und Natur und untersucht jene Momente, an denen diese Verbindungen zeitweise oder auf Dauer zerbrach. Er durchforscht mittelalterliche Handschriften, religiöse und mystische Texte und auch die Bücher der frühen Naturwissenschaftler und Philosophen inspirieren Olaf Wegewitz immer wieder zu neuen eigenen Arbeiten. Meist sind dies Zeichnungen oder Drucke auf speziell gefertigten Papieren, die intuitiv und offen den Bezug zum Thema beschreiben. Die spätmittelalterliche Deutung der Natur als Buch, in welchem alles Nötige und zu Wissende aufgehoben ist, verbindet sich kongenial mit der Neigung, das zu Denkende und zu Bearbeitende folgerichtig zu entwickeln, fest zu binden, mit Deckeln zu versehen und obendrein zu benennen. Olaf Wegewitz macht Bücher. Er denkt und arbeitet in diesen Gehäusen aus Geist und Kunst, egal ob er den Dialog mit der Naturalia des Konrad von Megenberg aus dem Jahre 1350 sucht, aus dem Erbauungsbuch der Anna Ebin ein eigenes neues Werk entwickelt oder dem berühmten Naturphilosophen Gustav Theodor Fechner (1801-1887) seine Referenz erweist. Unter dem Titel Nanna-Pflanzenseele fasst Olaf Wegewitz, nach einem der bekanntesten Werke Fechners, zahlreiche Bilder und hölzernen Schreine zusammen. Seit mehr als drei Jahren arbeitet er außerdem an einem Herbarium, in dem er die Pflanzen seiner Umgebung wie die fragilen kostbaren Reste einer längst versunkenen Kultur dokumentiert und verwahrt.
Plakat: 4,00 €