Holzskulpturen und Tafeln
Andreas Welzenbach, 1965 in Aalen geboren, studierte von 1990 bis 1996 in Karlsruhe die Kunst. 1995-96 war er Meisterschüler bei Stephan Balkenhol, mit dem er zwar die Vorliebe für das Material Holz teilt, jedoch anders als sein Lehrer, konsequent auf die menschliche Figur verzichtet. Welzenbachs Holzskulpturen verlocken zu Betrachtung, Berührung und Aktion. Da klebt das Auto am Baum, ein Flugzeug zerstört den Traum vom trauten Heim, eine Luftmatratze treibt farbenfroh jedoch unbemannt auf offenem Meer und der gesamte Globus verschwindet wie die Murmel beim Spiel in einem schwarzen Loch. Der Künstler liebt den schaurigen Blick auf Chaos und Katastrophe und schlägt das Glück jener ins Holz, die aus sicherem Abstand, Voyeuren gleich, mit Lust und Neugier das Drama der Anderen belauschen. Die "Kleinen Katastrophen" animieren zum Spiel, sind Kitzel und Ereignis, gebrauchsfähiges Lehrstück, Kunstwerk und Memento mori gleichermaßen. Der Künstler entbietet den "Schrecken" leicht und schwer gleichermaßen: Auf der Ebene einer Unterhaltung, die das Desaster wie eine Droge verbraucht oder, in der tragischen Fassung einer Hinterfragung, als ein „Russisch-Roulette“ unseres täglich Geworfenseins. Die Auswahl „Kleine Katastrophen“ wird von den neuesten Arbeiten des Künstlers: „Lokale Begrenztheit. 17 Stammtischaschenbecher für eine deutsche Kleinstadt“ kongenial ergänzt.
Leporello:
Lokale Begrenztheit. 17 Stammtischaschenbecher für 17 Vereine einer deutschen Kleinstadt. Holzskulpturen. Text: Erik Stephan. Städtische Museen Jena 2001, Leporello.
ISBN 3-930128-49-7
Preis: 5,00 €